Na, fliegen!
Eine Geschichte zum Mut-Machen
Eigenproduktion
2016 / 2017
An einem schönen Sommermorgen,
es war so gegen Viertel nach Fünf
und auf den Wiesen lag noch Tau,
da zog sich plötzlich – wer hätt’s gedacht? –
‘ne unsichtbare Wand
mitten durch’s Land,
zerteilte Wälder, Wiesen, Dörfer, ganze Städte
und ging oft sogar quer durch manches Haus,
sodass, wer gerade auf dem Klo war
oder noch im Bette
nicht mehr aus der Haustür rauskam,
wenn die sich durch blöden Zufall gerade
auf der anderen Seite der Wand
befand.“
2016 war das Jahr der unsichtbaren Wände. Sie türmten sich scheinbar plötzlich auf; zunächst zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland, dann mit der Wahl Donald Trumps auch um die USA herum. Und 2017? Vielleicht werden noch mehr unsichtbare Wände aufgebaut. Vielleicht werden die unsichtbaren Wände sogar immer sichtbarer.
poco*mania hat sich dieses sehr beklemmenden Themas angenommen und präsentiert mit „Na, fliegen!“ eine teils schräg-skurrile, teils traurig-schöne, teils phantasievoll-poetische Geschichte über unsichtbare Wände, die urplötzlich Europa und die Welt durchziehen.
Dabei betritt das poco*manische Ensemble absolutes Neuland, denn zum ersten Mal in der Geschichte dieses Theaters stehen nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene auf der Bühne, sondern auch Seniorinnen und Senioren. Alt und Jung erzählen gemeinsam in „Na, fliegen!“ eine Geschichte über Ohnmacht und Hilflosigkeit angesichts der politischen Veränderungen unserer Zeit. Die alten und jungen Spielerinnen und Spieler zeigen aber auch, dass sie sich mit diesen Entwicklungen nicht einfach abfinden wollen. Sie wollen vielmehr Mut machen; Mut, den es braucht, um für eine Welt zu streiten, die die Älteren haben entstehen sehen und die den Jüngeren vielleicht nicht mehr lange erhalten bleiben wird.
Unsere Produktion „Na, fliegen!“ wurde zum 10. Europäischen Friedensfestival BINA MIRA nach Eupen/Belgien eingeladen.
Außerhalb der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule wurde nach „Na, fliegen!“ an folgenden Spielstätten aufgeführt:
Goethe-Gymnasium, im Rahmen der Maskerade 2019, 14. Düsseldorfer Schülertheaterfestivals
BIS-Zentrum für offene Kulturarbeit, Mönchengladbach
Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhhein-Westfalen