Hexenjagd (2004)


2003 / 2004

Hexenjagd

nach einer Tragödie von Arthur Miller  hexenjagd_plakat_2004

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Zum Inhalt

Massachusetts im 17. Jahrhundert: In der puritanischen Gemeinde Salem scheint der Teufel umzugehen. Zunächst vollzieht eine Gruppe von Mädchen unter Anleitung der Sklavin Tituba nachts im Wald heidnische Kulttänze. Nachdem die Mädchen auf dem Höhepunkt ihres Treibens von Pastor Parris erwischt werden, verfallen einige von ihnen, unter anderem auch Parris‘ Tochter Betty, in eine unerklärliche leichenhafte Starre. Pastor Hale, ein anerkannter Exorzist, wird zur Hilfe gerufen. Hale erzwingt Geständnisse von Tituba und Abigail, einem der Mädchen. Schließlich kommt auch Betty wieder zu sich. Doch damit hat das Grauen kein Ende. 

Betty und Abigail beginnen nun – anscheinend geläutert – weitere Verbündete des Antichristen in Salem auszuschreien. Schon nach kurzer Zeit führt eine allgemeine Hysterie dazu, dass der Gouverneur ein Sondertribunal einrichten muss, um die Anhänger Satans aufzuspüren und zu vernichten. Immer mehr Menschen geraten in Verdacht. Ihnen allen droht der Galgen, wenn sie nicht ihren Pakt mit dem Teufel gestehen.

Der eigentliche Urheber dieser Massenhysterie ist aber nicht der Teufel, sondern das Waisenmädchen Abigail Williams, die bei ihrem Onkel, dem sehr auf seinen Vorteil und seinen Ruf bedachten Pastor Parris, lebt. Abigail liebt John Proctor, einen verheirateten Mann, der jedoch nach kurzer Zeit die heimliche Affäre mit dem Mädchen aus Rücksicht auf seine Frau Elizabeth beendet hat. Um John Proctors Frau aus dem Weg zu räumen, bezichtigt Abigail nun auch sie des Teufelspaktes …

(Aufführungsrechte beim S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main)

 

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 Die diesjährige Produktion ist eine recht freie Bearbeitung des Dramas „Hexenjagd“ von Arthur Miller, das 2004 übrigens 50 Jahre alt wurde. Miller verstand sein auf historischen Fakten basierendes Drama als Kritik an der Kommunistenhetze und den hysterischen Massendenunziationen der McCarthy-Ära in den USA der 50er Jahre. 

 

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In unserer Inszenierung erinnern zwar historische Tonspuren aus den McCarthy-Verhören ebenfalls an diese düstere Epoche US-amerikanischer Geschichte, ansonsten jedoch wurde „Hexenjagd“ von uns als Beziehungsdrama inszeniert. 

 

 

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Im Zentrum steht somit nicht mehr alleine John Proctor, der sich standhaft gegen die um sich greifende Denunziation zur Wehr setzt, sondern auch seine Frau Elizabeth. Sie verliert John im Verlauf des Dramas gleich zweimal: zunächst an Abigail Williams, dann an seine Selbstachtung. Diese ist ihrem Mann wichtiger als sein eigenes Leben, geschweige denn die Beziehung zu seiner Frau. Dem ersten Verlust versucht Elizabeth zunächst noch mit zur Schau gestellter Selbstgerechtigkeit und Gefühlskälte zu begegnen, um ihr Gesicht wahren zu können. Je mehr sich John jedoch in Abigails Intrigen verstrickt, desto bewusster wird sie sich ihrer Liebe zu ihm. Diese Liebe ermöglicht es ihr am Ende sogar Johns Entschluss mitzutragen, der das Ende ihrer Beziehung bedeutet. Elizabeth erkennt, dass der größte Liebesbeweis im Loslassen liegt.

 

Um die Vielschichtigkeit Elizabeths zu veranschaulichen, haben wir diese Figur gedoppelt. Diese und viele anderen Stilisierungen geben dem Original Millers ein neues Gesicht.

 

 

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 "Hexenjagd" wurde eingeladen zur 55. Theaterwoche Korbach 2004

 

Außerhalb unserer Schule haben wir "Hexenjagd"

stern1…am Erasmus-Gymnasium, Grevenbroich,

stern1…in der Anne-Frank-Gesamtschule, Moers,

stern1…im rotoTheater, Dortmund

stern1…und in der Orangerie. Theater im Volksgarten, Köln,…

…aufgeführt.